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Ein jungsteinzeitlicher Einzelfund aus dem 2. Jahrtausend vor Christus weist auf eine frühe Besiedelung des Gebietes der Gemeinde Maierdorf hin. Es handelt sich dabei um eine Rundnackenaxt aus Serpentin, welche im Jahr 1898 in Ludersdorf gefunden wurde. Dieses Steinbeil ist im Heimatmuseum Gnas ausgestellt. (Joanneumsbericht Nr. 41, 1898)
1952 wurden in der Gemeinde Maierdorf bei Gnas am Hochegg, einem 405 m hohen Hügel in einer Sandgrube Meeresablagerungen, ein Halswirbel von einem Mastodon, einem höckerzähnigen Urrüsseltier, ausgegraben (diese Tiere lebten vor 15 Millionen Jahren in dieser Gegend). Bürgermeister Anton Perner von Maierdorf, der dort in der Nähe seinen Bauernhof hatte, veranlasste die Ausgrabung des Halswirbels und spendete diesen dem Museum in Graz. Dem Heimatmusem in Gnas wurde ein Gipsabdruck für die Ausstellung belassen.
Im Laufe der Jahrtausende siedelten viele Völker im Gebiet der Oststeiermark. Angefangen von den namenlosen Stämmen der Urgeschichte, über Kelten, Römer, Slawen auch die Bayern. Als Karl der Große die Ostgrenze seines Reiches weit nach Osten vorgeschoben hatte, kamen - um die gewonnen Gebiete auch halten zu können - fränkische und bayrische Siedler ins Land. Um das Land zu sichern, überzogen sie es mit einer Fülle von kleineren und auch größeren Wehrbauten. Von mehreren Wehrbauten im Gemeindegebiet Maierdorf sind als Inhaber einer solchen kleinen Wehranlage nur die Kinsdorfer schriftlich fassbar.
Der Erste der Kinsdorfer, der 1255 genannt wird, ist "Gebhard de Churinsgsdorf"; er gehörte zum Gefolge der landesfürstlichen Dienstleute. Von dem 1345 auftretenden "Lewtl dem Chvnegsdarfer" (Leutold dem Kinsdorfer) kann mit Bestimmheit gesagt werden, dass er sich nach der Wehranlage von Kinsdorf nannte. Denn er stiftete nach Straden Einkünfte von Weingärten. Dies wurde mittels einer Urkunde mit einem eigenem Siegel bekräftigt. Von diesem Siegel existiert noch eine Zeichnung aus dem vorigem Jahrhundert. Sie diente als Vorlage für das heutige Gemeindewappen. Der Wehrbau befand sich gleich oberhalb nordwestlich des Dorfes, auf dem Grundstück Nr. 243/1 (Nähe Anwesen Kinsdorf 15) und hatte die Aufgabe, die deutschen Siedler zu schützen.
Von den Dörfern wird Maierdorf 1197 als "Magirdorf" erstmal urkundlich erwähnt, als Herrand von Wildon die Zehentrechte zu Maierdorf der Kirche zu Übersbach vermachte.
"Chaeczleinsdorf" (Katzelsdorf) wird erst 1406 im Zehentbuch des Bischofs von Seckau erstmals schriftlich genannt.
Als erste urkundliche Erwähnung von "Herreichstorf" (Hirsdorf) kommt 1272 in Erwägung.
1351 wurde "Ludweigsdorf" (Ludersdorf) erstmals schriftlich erwähnt. Die Gemeinde Maierdorf stand unter der Schirmherrschaft der Wildonier, welche zu dieser Zeit die Herrschaft Riegersburg besaßen.
Mit 16. Jänner 1906 wurde in der Gemeinde Maierdorf der Landbriefträger-Bestelldienst der K.K. Postverwaltung eingeführt. Im Februar 1931 war auch in dieser Gegend eine Grippe-Epedemie. Fast in jedem Hause waren eine oder mehrere Personen an das Bett gefesselt. In den Monaten April - Juni 1931 wurde die bisherige Gemeindestraße Gnas-Kalvarienberg-Katzendorf im Vereine mit der Gemeinde Maierdorf und Katzendorf zu einer Bezirksstraße ausgebaut. Die Übernahme derselben durch die Bezirksverwaltung Feldbach fand am 04. Juli 1931 statt.
Am 14. Juli 1931 wurde die elektrisch betriebene normalspurige Lokalbahn Feldbach-Bad Gleichenberg durch den Bundespräsidenten Michael Miklas mit ihrem Bahnhof in Maierdorf eröffnet. Die Bahn wurde in Feldbach an die Bundesbahn angeschlossen.
In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges hatte die Gemeinde sehr unter den Kriegswirren zu leiden. Was von den deutschen Truppen noch nicht geplündert war, fiel anschließend den Russen in die Hände. In der Kampfzone, die östlich der Gemeinde lag, fielen viele Höfe den Kampfhandlungen zum Opfer. Die meisten Gebäude gingen durch Artilleriebeschuss am 12. April 1945 in Flammen auf.
Am 8. April 1952 wurde die telefonische Verbindung nach Maierdorf eröffnet.
In einem Wald in Maierdorf zur Grenze Richtung Poppendorf (Eder) Grd.Nr. 728 wurden sogenannte Hügelgräber gefunden. Die Hügelgräber als Bestattungsart traten in der älteren Eisenzeit, nach dem wichtigsten Fundort auch Hallstattzeit genannt, von 750 bis 400 v. Chr. und aus nicht ersichtlichen Gründen wieder im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. auf.