Entstehung der oststeirischen Landschaft
Das Gebiet zwischen Mur und Raab wurde „Oststeirisches Grabenland“ genannt. Vor mehr als 30 Millionen Jahren war unsere heutige Heimat bis nach Graz mit Salzwasser überflutet welches bis nach Zentralasien reichte (Somatisches Meer). Diese Tatsache wurde durch Funde von Salzwassermuscheln bewiesen. Im Laufe der Zeit süßte sich dieses Binnenmeer aus und wurde zum „Pannonischen See“. Vor ca. 18 Millionen Jahren transportierten Flüsse aus der Umgebung Schotter, Kies, Sand und Schlamm an und drängten so zunächst das Wasser zurück und ließen danach das oststeirische Hügelland entstehen. Höhere Erhebungen wie z.B. der Gleichenberger Kogel, das Kaskögerl und der Stradner Kogel entstanden jedoch durch vulkanische Aktivität: Lava trat aus Erdrissen hervor. Das Kaskögerl besteht aus grau-blauem Basaltgestein. Die körnige Struktur dieses Gesteins (bricht leicht) ist durch die Berührung von aufsteigenden flüssigen Basalten und Wasser aus Kraterseen entstanden.
Landschaftsverändernde Rutschungen passierten schon vor einigen Jahrtausenden, kleinere Veränderungen finden noch in der Gegenwart statt. Heben und Senken, Aufschütten und Abtragen sind die wichtigsten Vorgänge, die Landschaften gestalten. Diese Prozesse enden nie, auch nicht in unserem Gnasbachtal.
Vorgeschichtliche und Römische Zeit
Bis in die Zeit weit vor Christi Geburt (vorrömische Zeit) reichen die Spuren menschlicher Geschichte in unserem Heimatgebiet. In der Gegend um Gnas wurde schon früh Ackerbau aufgrund des fruchtbaren Bodens betrieben. Dass das Gebiet dünn besiedelt war, beweisen Grabhügel („Tumuli“) und Funde von Bronzegegenständen (Nägel, Sicheln, Schwertbruchstücke,…) und Grabbeigaben. Glas und Münzen wurden ebenfalls gefunden, was auf römischen Einfluss hindeutet.
Um Christi Geburt haben die Römer in friedlicher Durchdringung unser Land in Besitz genommen, es der Provinz Norikum eingegliedert, durch mehrere Jahrhunderte beherrscht und zu beachtlicher Blüte gebracht. Sie bauten das erste Straßennetz und nutzten bereits die Gleichenberger Quelle.
Von der Völkerwanderung bis zum Jahr 1229
Der Einfall der Hunnen 375 n. Chr. sorgte für das Ende der provinzialrömischen Herrschaft und verursachte die Völkerwanderung. Auch germanische Stämme überschreiten die Grenzen, die Römer ziehen sich zurück. Im 6 JH wanderten Jugoslawen aus Süden und Osten friedlich auch in der heutigen Gemeinde Gnas ein. Auch unser Tal wurde slawisch, viele Ortsnamen wie Gnas, Raning, Radisch, Trössing deuten darauf hin.
Politisch standen die Slawen in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Awaren (aus Ungarn). In der Mitte des 7 JH gelang es ihnen sich von den Awaren zu lösen. Im 8 JH bedrohten die Awaren wiederum die Slawen. Diese baten den bairischen Herzog Tassilo um Unterstützung und konnten sich mit dessen Hilfe von den Awaren befreien. Mit diesem Ereignis begann die Eindeutschung und Christianisierung Kärntens und der Steiermark.
Ihren Höhepunkt errichte diese Phase um 800 n. Ch. als Karl der Große Tassilo absetzte, Bayern mit dem fränkischen Reich vereinigte, das Awarische Reich vernichtete und einen Teil desselben seiner Herrschaft unterwarf. Die Besitznahme durch die Bayern und Franken ging wiederum friedlich vor sich indem das Land in Grafschaften geteilt wurde. Das heutige Gnaser Gebiet kam zur Grafschaft „Dudleipa“. In vielen Ortsteilnamen von heute stecken noch Namensbezeichnungen der Siedler (vorwiegend bayrische), z.B. Hirsdorf von Herrreich, Maierdorf von Magirsdorf usw.
Um 900 drangen wiederum die Awaren in das Gebiet der heutigen Steiermark und Kärntens ein und ließen schreckliche Verwüstungen zurück. Demzufolge stehen auch kaum Urkunden aus dieser Zeit zur Verfügung. Erst nach dem Sieg über die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 955 kehrte wieder Frieden in unser heutiges Heimatgebiet ein.
Nennung des Wortes „Gnas“ bzw. seiner Vorläufer
Von großer Bedeutung für die Geschichte von Gnas ist auch die Nennung des Wortes „Gnas“ bzw. seiner Vorläufer (Knesaha, Gnaes, Gnäs, Gnaese,…). Im Jahre 891 wurde der heutige Gnasbach in einer Urkunde als „Knesaha“ bezeichnet. Nach deren Inhalt verleiht König Arnulf dem Erzbischof Dietmar von Salzburg unter anderem Besitz auch ein Lehen "am Bach der Knesaha heißt". Es ist jedoch unsicher, ob der Bach nach dem Ort, den es vermutlich schon gegeben hat, oder der Ort nach dem Bach benannt wurde. Die Entstehung des Namens „Gnas“ fällt jedoch mit großer Sicherheit in die slawische Zeit (knez = Fürst). „Knesaha“ bedeutet also übersetzt „Fürstenbach“. Hier lässt sich nur mutmaßen, inwiefern der Ort Gnas mit Fürsten in Verbindung gebracht werden kann. War Gnas einst Wohnsitz eines Fürsten? Leider lässt sich das mangels Quellen nicht nachvollziehen.
Im 12 JH war das Gebiet von Gnas (Oststeiermark) reich an Dörfern und Siedlungen. Am 29. Juni 1229 wurde Gnas als „Forum Gnaese“ erstmals beiläufig in einer Urkunde erwähnt (Forum = Markt). Ein Ort durfte damals nur als „Markt“ bezeichnet werden, wenn ein Gerichtsplatz vorhanden war. So konnten das Gewerbe und der Handel mit der Zeit aufblühen. In dieser Urkunde wurde auch der erste Priester von Gnas genannt, das heißt, dass es bereits eine Kirche gab. Die Ersterrichtete Kirche in Gnas dürfte eine Eigenkirche gewesen sein. Das heißt sie wurde von den Grundherren gestiftet. Gnas wird als Pfarre erstmals am 22. Jänner 1365 genannt, 1879 bekommt die Kirche den Namen „Maria, Königin der Engel.“ Der älteste Teil der Pfarrkirche ist der im 12. Jahrhundert erbaute Altarraum.
Gnas nach 1229 – Der Markt
Im 14 und 15 JH war Gnas bereits mit den Rechten und Privilegien eines Marktes ausgestattet. So durften Wochenmärkte und Jahrmärkte stattfinden. Die Siedlung um Gnas verdichtete sich immer mehr. Der Handel und das Gewerbe erlebten einen Aufschwung und somit gab es immer mehr Märkte (5 Jahrmärkte und je Woche ein Wochenmarkt).
Als Markt verfügt Gnas über ein Wappen, dessen Gestaltung unbekannt ist, da der erste Entwurf durch Feuer vernichtet wurde. Der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Ferdinand I. verlieh am 19. Jänner 1552 ein neues Wappen. Da Gnas in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Besitz der Reichenburger war und diese einen blauen Wolf im Schild führten, wurde das Gnaser Wappen nach dessen Vorbild gestaltet.
In Urkunden aus den Jahren 1377 und 1382 werden die Bewohner des Marktes schon als Bürger bezeichnet. Bürger von Gnas wurde nur, wer die Bürgerrechte verliehen bekam. Man musste einen Eid schwören und der jeweilige Name wurde im Bürger-Protokoll erfasst.
Das damalige Rathaus befand sich im Turm des Tabors, welcher sich rund um die Kirche befand. Der erste Priester von Gnas welcher namentlich in einer Urkunde von 1417 erwähnt wurde hieß „plebanus von Gnäß“. Die erste Schule in Gnas dürfte zu Beginn des 16 JH gegründet worden sein (Urkundliche Erwähnung).
In das Leben der Gnaser Bürger war scheinbar Ruhe eingezogen. Diese wurde aber im 16 und 17 JH gestört: Krieg, Pest, Hungersnot und Türkenplünderungen machten den Bewohnern zu schaffen.
Türken, Kuruzzen, Franzosen und Kaiserliche
Immer wieder flüchteten die Bewohner der Region nach Gnas in die befestigte Kirche, wenn Türken oder Kuruzzen (ungarische Rebellen) das Land plünderten. Über 3 JH lang waren die damaligen Bürger unserer heutigen Heimatgemeinde von Feuer, Sklaverei, Raub und Gefangenschaft bedroht.
Nach den Türken kamen spanische und italienische kaiserliche Hilfstruppen durch unsere Gegend und wüteten noch schlimmer.
Unsere tapferen Vorfahren zogen immer wieder gegen die Kuruzzen in den Krieg. Das Denkmal vor der Bahndurchfahrt in Katzendorf erinnert heute noch an den überlegenen Sieg der Gnaser und die Flucht der Kuruzzen im Jahr 1709.
Im 18 und 19 JH brachten die Franzosenkriege der Gnaser Bevölkerung wiederum Unruhe und Sorge.
Der große Brand
1822 fand der große Brand statt. Der Brand ging von einer Nagelschmiede aus und breitete sich aufgrund der Strohdächer schnell aus. Obwohl bereits 1817 einen Feuerspritze angeschafft wurde, dauerte der Brand 8 Tage. Es brannten 55 Wohnhäuser samt Wirtschaftsgebäuden im Markt Gnas nieder, die Kirche blieb verschont. Es kam rasche Hilfe aus der Umgebung. Der 14. Juni ist der Gedenktag zu diesem Ereignis.
Der älteste Nachweis über den Bestand einer Schule in Gnas ist eine Urkunde aus dem Jahr 1676. 1804 besuchten bereits 49 Kinder die Schule, 1856 500. Vinzenz Hartl war zu dieser Zeit Schulmeister und Musiklehrer und für den Aufschwung der Schüleranzahl hauptverantwortlich. Er war auch entscheidend am Wiederaufbau nach dem großen Brand beteiligt und verfasste ein Gedenkbuch.
Zwischen den beiden Weltkriegen
Zur Zeit des 1. Weltkrieges wurden in Gnas regelmäßig Geld- und Materialsammlungen vorgenommen um die Frontsoldaten zu unterstützen. Der Schulunterricht wurde oft eingestellt und selbst die Kirchenglocken von Gnas wurden zerstückelt und für Kriegszwecke verwendet.
Als der 1. Weltkrieg zu Ende war, dankte Kaiser Karl ab und aus der Österreichisch-Ungarischen Monarchie wurde die Republik Deutsch-Österreich (1918).
1934 bis 1938 war schon eine geringe Anzahl von Nationalsozialisten in Gnas vorhanden, jedoch versuchten sie schon Gleichgesinnte zu finden. Arbeitslosigkeit, Krisen und der Schmerz ausgehend vom 1. Weltkrieg bildeten den Nährboden für die Nationalsozialisten. 4 Jahre später, also 1938 begann der Einmarsch der Deutschen Truppen, die „rassenpolitische Erziehung“ wurde in den Schulen vollzogen. Österreich wurde noch vor Beginn dieses Krieges, am 13. März 1938, an das Deutsche Reich angeschlossen. Damit hörte die Republik Österreich auf zu existieren. Zu dieser Zeit konnte noch niemand ahnen, welche Auswirkungen das auf unser Land haben würde.
Ein Großteil der männlichen Bevölkerung musste einrücken. Auch in Poppendorf und Maierdorf gab es Kriegsfronten. Die Soldaten waren auf die Unterstützung der Gnaser Bevölkerung angewiesen.
Der 2. Weltkrieg endet 1945 in der Pfarre Gnas
Als das Hitler-Regieme zu untergehen drohte, wurde im November 1944 der Gnaser Volkssturm ins Leben gerufen und von dem deutschen Vermessungskommando geschult. Ein Volkssturm ist eine Truppe bestehend aus allen, die auch nur irgendwie fähig waren, in den Krieg zu ziehen (Jugendliche, Senioren, ...). Die zurückgebliebenen Frauen und Kinder produzierten beispielsweise Panzersperren und verrichteten harte Arbeit, um die Frontsoldaten zu versorgen und zu unterstützen.
Am 28. März 1945 heulte die Sirene in der Marktgemeinde Gnas und forderte hiermit die Menschen auf, zu flüchten. Viele zogen Richtung Westen, weg von den Fronten wo Russen und Deutsche kämpften. Am 2. Mai erreichte die Botschaft von Hitlers Tod das Gnaser Gebiet. Am 8. Mai wurde das Ende des Krieges ausgerufen. Der Markt Gnas war wie ausgestorben. Diese Gelegenheit nutzten die russischen Soldaten, die alles plünderten, was noch da war. Nach und nach kam die geflohene Bevölkerung wieder zurück. Am 24. Juli besetzten die Engländer die Steiermark und somit hatten die Qualen des Krieges ein Ende. Rasch wurde mit dem Wiederaufbau begonnen.
Bericht von Herrn Raimund del Negro sen.:
Nach Erzählungen meiner Eltern sind die Russen am 08.05. abgezogen.
Dabei haben sie alles was wertvoll aussah mitgenommen ( vorallem Uhren, Schmuck).
Zwei Tage später sind die Tito Partisanen - Soldaten in Gnas eingefallen.
Die haben nicht nur vieles gestohlen, sondern nahezu alles mutwillig zerstört!
Egal ob Lebensmittel, Stoffe oder andere Dinge - alles wurde vernichtet!
Leider sind keine Aufzeichnungen vorhanden, wie lange diese Tito Partisanenverbände in Gnas gewütet haben.
Die Marktgemeinde Gnas ab 1945
Von 1949 bis 1953 wurde die Hauptschule Gnas erbaut. In den 1950er und 1960er Jahren wurde Wohnraum geschaffen und 1960 das erste Gemeindeamt (eigenes Gebäude) erbaut. 1961 wurde der Gnaser Kindergarten eröffnet. 1962 wurde die Musikschule Gnas ins Leben gerufen. Der Gnaser Maschinenring wurde 1968 mit 25 Mitgliedern gegründet. Unter einem Maschinenring wird der Zusammenschluss von Landwirten mit dem Ziel, Landmaschinen und Landmaschinengeräten gemeinsam nutzen zu können, verstanden. Der Maschinenring ermöglicht auf diese Weise einen geringeren Kapitaleinsatz beim einzelnen Betrieb und sorgt gleichzeitig für eine bessere Auslastung der vorhandenen Maschinen. Dies führte vor allem zur Verbesserung der bäuerlichen Verhältnisse, und somit konnten Zeit und Geld eingespart werden und des Weiteren eine Steigerung der Lebensqualität ermöglicht werden.
1968 bis 1970 wurde die Mädchenvolksschule Gnas wegen Platzmangel ausgebaut und 1977/1978 die Knabenvolksschule renoviert. In den Jahren 1973 und 1974 wurde das lang ersehnte Freibad Gnas errichtet und eröffnet. Die Verkehrswege wurden im Jubiläumsjahr 1979 (750 Jahre Markt Gnas) ausgebaut. Damals münden bereits 6 Landesstraßen in den Markt ein.
Gemeindezusammenlegung 2015
Seit 1. Jänner 2015 bilden die früheren Gemeinden der Pfarre Gnas die Regionsgemeinde Gnas (Trössing, Raning, Grabersdorf, Aug-Radisch, Unterauersbach, Baumgarten, Kohlberg, Maierdorf, Poppendorf und Gnas).
Gnas heute
Im Zentrum des Marktes steht die Mariensäule, eine Votivsäule aus dem Jahre 1678. Sie erinnert an die Zeiten der fürchterlichen Heimsuchungen, die Pestjahre, Türken- und Kuruzzeneinfälle. Die Säule besteht aus einem profiliertem Sockel, dem Säulenschaft und der Madonna mit dem Kinde. Sie ist aus Aflenzer Sandstein gehauen. Der rebenumrankte Säulenschaft ist in dieser Form einzigartig in der Steiermark. Das Lilienzepter ist das Symbol der Keuschheit, der Sternenkranz mit den zwölf Sternen hat seine Entsprechung in der geheimen Offenbarung des Hl. Johannes.
Für die Opfer des Ersten Weltkrieges wurde unter der Leitung des Lehrers Sepp Thomanitsch auch ein Denkmal errichtet. Herr Sepp Thomanitsch, hielt eine tief ins Herz gehende Rede, dass selbst manchem harten Kriegerantlitz die Tränen über die Wangen rannen. Das Kriegerdenkmal wurde am 21. Mai 1921 enthüllt. Das Denkmal trägt auf vier Marmortafeln die Namen der 201 gefallenen Gnaser Soldaten des Zweiten Weltkrieges.
Auf Anregung des Kulturreferenten OSR Helmut Pulko wurde in Poppendorf-Berg ebenfalls ein Gedenkstein errichtet. Dieser soll an das Ende der Kämpfe des zweiten Weltkrieges erinnern und den Frieden bewahren.
Gnaser Wirtschaft
Die Idee der Einführung vom Maschinenring 1968 brachte enorme wirtschaftliche Vorteile. Der Arbeitsbereich des Maschinenringes umfasst das Pfarrgebiet Gnas. Im letzten Jahrzehnt haben sich - durch viel persönlichen Einsatz, Fleiß, und Tüchtigkeit - unsere Gnaser Betriebe und Unternehmen in ihrem Wachstum um einiges gesteigert.
„Kauf gut in Gnas“ ist eine Gemeinschaft der Wirtschaftstreibendenden der Region Gnas. Ziel dieser Gemeinschaft ist es, die Wirtschaftstreibenden zusammenzuführen und durch vielfältige Aktivitäten wie Werbung und Ausstellungen die Kaufkraft zu erhöhen. Die Werbegemeinschaft „Kauf gut in Gnas“ hat erkannt, dass es nur durch ein Miteinander möglich sein wird, den wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
In der neuen Regionsgemeinde Gnas gibt es in Summe rund 450 Betriebe und ca. 1.800 Arbeitsplätze. Rund 2/3 der Betriebe sind gewerbliche Unternehmen, 86 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und 35 Direktvermarkter. In der gesunden Branchenverteilung vor Ort nehmen auch die Tischler, Gasthöfe und die Freizeiteinrichtungen eine prominente Stellung ein. Die Kommunalsteuereinnahmen haben sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Diese Einnahmen sollen der Regionalwirtschaft zu Gute kommen. Wirtschaftskraft vor Ort, kooperative Bewerbung, Betriebsnachfolge, Gründungen, etc. sind wichtige Arbeitsbereiche der neuen Wirtschaftsservicestelle, die zur weiteren Stärkung des Wirtschaftsstandortes Gnas beitragen soll.
Wir haben es in den Jahren geschafft eine sichere wirtschaftliche Basis in Gnas zu schaffen. Unsere Betriebe und Gewerbetreibenden bieten alles zum Leben notwendige direkt vor Ort an. Konsum und Engagement schaffen nicht nur Jobs sondern garantiert auch unsere Immobilienwerte. Unsere Kaufkraft ermöglicht es uns 160 Millionen Euro pro Jahr einzunehmen.
Gnas nach und vor der Gemeindezusammenlegung
Die neue Marktgemeinde Gnas hat stattliche 6300 Einwohner auf 82 Quadratkilometern. Durch die Gemeindezusammenlegung besteht Gnas nun aus den Gemeinden Aug-Radisch, Baumgarten, Gnas, Grabersdorf, Kohlberg, Maierdorf, Poppendorf, Raning, Trössing und Unterauersbach. Früher jedoch erstreckte sich die Landschaft auf 15,84 Quadratkilometern bestehend aus den Ortschaften Burgfried, Fischa, Höf, Obergnas, Pernreith und Gnas selbst. Das Gnasbachtal war der Schwerpunkt der Pfarre Gnas. Die Pfarre Gnas wurde gegliedert in die Teile „Niederen Gnastal“ und „Oberen Gnastal“. Zum „Niederen Gnastal“ gehörten im Jahr 1386 Orte wie Raning, Thien, Grabersdorf, Rohr, Trössing, Ungerlein, Dietersdorf, Nägelsdorf, Hofstätten, Schrötten, Krobathen, Unterspitz, Deutsch Goritz und Ratschendorf. Im Gegensatz dazu gehörten im Jahre 1406 zum „Oberen Gnastal“: „Höllgrund, Lichtenegg, Graben, Wörth, Badenbrunn, Obergnas, Kohlberg, Fischa, Perlsdorf, Pernreith, Minzendorf, Mitterbach, Baumgarten und Neusiedl.“
Vertreter von Kunst und Kultur
Der Komponist Prof. Franz Fuchs der Ältere wurde am 26. Februar 1873 im Ortsteil Baumgarten bei Gnas geboren. Er war schon im Jugendalter musikalisch begabt und beherrschte Instrumente wie Geige, Flöte, Klavier, Orgel, Flügelhorn und Cello. Durch seine musikalische Begabung und den Einfluss des fürstlichen Konservatoriums wurde seine Leidenschaft für Kompositionen geweckt. Der Komponist, der mit neun Symphonien bekannt wurde galt vor allem wegen seiner Einfachheit und Bescheidenheit zu den beliebtesten Leuten von Judenburg, dem Ort in den er als Kind mit seinem Vater gezogen war. Aufgrund seiner Schöpfungen und der Anerkennung als Ehrenbürger Judenburgs wurde ihm nach seinem Tod im Jahre 1955 eine Gedenkstafel gewidmet.
Franz Fink wurde 1940 in Ebersdorf bei Gnas geboren und bekam Ansehen durch seinen Einfluss als Lyriker und Dichter.
Josef Fink, geboren im Jahre 1941 ebenfalls im Ortsteil Ebersdorf bei Gnas, besuchte ein Studium an der Akademie für angewandte Kunst in Wien und begeisterte Menschenmengen mit lyrischen und prosaischen Publikationen, kulturkritischen und theologischen Texte für diverse Medien.
Sepp Thomanitsch
Er war Heimatforscher und Verfasser von mehreren heimatkundlichen Publikationen, Federzeichnungen und Miniaturen.
Helmut Pulko als Ehrenbürger seit 1979 anerkannt, beschäftigte sich mit der Kunst der Aquarellmalerei, der Ölbilder, von Zeichnungen und Skizzen.
Hannes Scheucher wurde 1939 in Raning geboren, er besuchte die Akademie der bildenden Künste in Wien, erhielt Meisterschulpreise für seine Werke (Graphiken, Ölbilder, Aquarelle und Wandmalereien).
Quellverzeichnis:
750 Jahre Markt Gnas, Ein Heimatbuch
Autor: OSR Helmut Pulko
Pfarrchronik Gnas
Autor: Schmid Josef
Gnas im Wandel der Zeit
Autor: Puntigam Alois
1100 Jahre Gnas
891 - 1991
Autoren: OSR Anna Hösch und OSR Anna Kaufmann
Quelltexte des Heimatmuseums Gnas